DIPLOM 'shoplift - to fill the void' // Alexander Böckel

Ein Raum als Projektion von Verlangen, der versucht die Beziehung zwischen unserem inneren Begehren und der äußeren Welt zu reflektieren. 

Stehend vor einem Schaufenster, sehnsüchtig nach Erfüllung durch den Kauf. Der Rausch des Konsums. Dopamin, Befriedigung, Versprechen. 

Objekte mit Fehlern, Fakes mit Glitches. Träume und Visionen werden Realität. Die Bildlichkeit unserer Gedanken und Gefühle manifestiert sich in der materiellen Welt. Was bleibt? Eine leere Hülle, transparent, verschwimmende Objekte. Weiße Gegenstände ohne Farbe, ohne Glanz. Die Leere, die sich breit macht, wenn der Rausch des Dopamins abklingt, die Befriedigung des Verlangens nachlässt. Eine Projektion, ein Objekt voller Bedeutung - verliert seine Bedeutung. Nur noch eine Hülle, nur noch ein Objekt.

"shoplift - to fill the void" ist eine mehrteilige Installation, die sich mit den Themen sozialer Aufstieg, Konsumkultur und der komplexen Dynamik von Unterstützung und Ausbeutung auseinandersetzt. Ein mit Geschenkpapier umhüllter Aufzug symbolisiert die verlockenden, jedoch oft trügerischen Versprechen sozialer Mobilität, während eine abstrakte Räuberleiter den schmalen Grat zwischen einander Helfen und einander Ausnutzen beleuchtet. Durch verschiedene Methoden angefertigte und "gestohlene" Kopien von teurem Schmuck stellen herrschende Auffassungen von Besitz und materiellem Luxus im digitalen Zeitalter in Frage. Die Installation soll die Betrachterin dazu anregen, über Legalität und Moral, Richtig und Falsch nachzudenken und die Diskrepanz zwischen dem, was wir benötigen, und dem, was wir begehren, zu ergründen.