Ausstellung
Fragmente einer offenen Bibliothek der Medienwissenschaft – Gemeinsame Ausstellung der Seminare zu “Enzyklopädie”, “Fortschritt” und “Gegentechniken” am Institut für Medienwissenschaft
Ort: | Geb. 01 | 3. OG | Raum 320b | Campus |
Zeiten: |
Do: 18-22 Uhr Fr - Sa: 10-20 Uhr So: 12-18 Uhr |
Studiengang: | Medienwissenschaften |
Art der Veranstaltung: | Ausstellung/Präsentation |
Im Setting einer offenen Bibliothek mit eigens gestalteten Texten, Zines, Glossaren sowie audio-visuellen Arbeiten und ausgewählter Literatur lässt sich hier Betrachten, Schmökern, Recherchieren, Kopieren, Teilen und Ausruhen. Die Präsentation versammelt Arbeiten von Studierenden des Instituts für Medienwissenschaft, die im Rahmen von drei Lehrveranstaltungen entstanden sind: dem Bachelorseminar Enzyklopädie. Geschichte, Form und Methode von Maja Roth, der Masterübung Fortschritt von Irina Raskin und dem Masterseminar zu Gegentechniken von Dr. Nina Franz. Das ausgestellte Material behandelt die Fragen aus Seminaren und Übung und lädt dazu ein, die Pfade der Reflektion zu erkunden, aber auch umzulenken.
Wie hat die Enzyklopädie – d.h. ein Nachschlagewerk in Buchform – des 18. Jahrhunderts unsere Methoden Wissen zu sammeln, zu analysieren, zu vermitteln und anzuwenden geprägt? Nach welchen Prinzipien wird dabei das Wissen geordnet und dargestellt? Und was passiert, wenn das enzyklopädische Projekt in das audiovisuelle Bewegtbild übertragen wird?
Inwiefern steht der moderne Fortschritt nicht nur für sozialen Wandel Richtung Freiheit und Wohlstand, sondern eben auch für eine unterdrückerische und zerstörerische Ideologie mit verheerenden Folgen? Lassen sich vor diesem Hintergrund Dinge, Praktiken und soziale Dynamiken (z. Bsp. Plastik, Atomkraft oder Bewegungen wie Degrowth) noch in den Analysekategorien ‘progressiv’ und ‘regressiv’ beschreiben oder braucht es andere Konzepte? Wie werden Umdeutungen der (Nicht-)Fortschrittlichkeit medial vermittelt?
In Anbetracht der Vormachtstellung von gegenwärtigen Medienmonopolen und Plattformtechnologien, welche Praktiken und Konzepte von Gegentechniken gibt es? Wie sehen widerständige Techniken aus, die andere Weisen des Zusammenlebens möglich machen und nicht in den Logiken algorithmisierter social media aufgehen? Wie können Techniken – verstanden im weiteren Sinne als Praktiken des Wissens, Versammelns, Sorgens oder auch Umgehens und Unterlassens – ein subversives Potenzial entfalten?